Projekt „Ausbildungsbroschüre für Belm“ geht in die heiße Phase

von Christine Henschen

Preisübergabe an der Oberschule Belm

Konnten die Jury mit ihrer Präsentation überzeugen: Maja Diehl, Nele Hülsmann und Paula Lipkowski.

Seit einigen Wochen arbeitet die Oberschule Belm mit dem Forum Belmer Unternehmen (FBU) und der Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit an einem gemeinsamen Projekt: Eine Ausbildungsbroschüre, gemacht von den SchülerInnen der 9. Klassen.
Inhalt: Firmenportraits und Ausbildungsangebote aus der direkten Nachbarschaft. 19 Belmer Betriebe nehmen an dem Projekt teil und zeigen sich und ihre Zukunftschancen – ein Wegweiser für die Abschlussjahrgänge, Arbeitsunterlage für die Schule und Lektüre für Zuhause.

Während der BO-Woche hatten die SchülerInnen die verschiedenen Unternehmen in Kleingruppen besucht und ihre Ansprechpartner dort motiviert mit Fragen gelöchert. Zum Abschluss der Woche präsentierten sie ihre Ergebnisse nun vor einer Jury, zu der neben Belms Bürgermeister Viktor Hermeler auch Mitglieder des FBU sowie die Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit gehörten. Alle 19 Schülergruppen legten sich gehörig ins Zeug, die recherchierten Inhalte zu präsentieren – und überraschten ihre Zuhörer dabei auf ganzer Linie.

„Ich bin beeindruckt! Die SchülerInnen haben meine persönlichen Erwartungen übertroffen“, zeigt sich Silke Tscherner, Vorsitzende des FBU, erfreut. „Einige Gruppen haben sehr geschickt verschiedene Medien eingesetzt und sogar kleine Give-aways verteilt oder ein Quiz vorbereitet – der Vormittag war sehr kurzweilig“, ergänzt André Allendorf, Geschäftsführer der Gering Kälte Klima GmbH und Mitglied im FBU.

Die überzeugendsten Gruppen durften sich am vergangenen Freitag über tolle Preise freuen: Die Gemeinde Belm stiftete Sommer-Ferien-Tickets für die anstehenden Sommerferien, die Hermeler persönlich überreichte. Außerdem gab es Eis-Gutscheine vom FBU für alle.

Christian Schiffbänker, Leiter der Oberschule Belm, freut sich über die enge Vernetzung zwischen Schule, Gemeinde und örtlichen Betrieben, und über den Verlauf des Projektes: „Indem unsere Jugendlichen die Inhalte der Broschüre selbst bei den Betrieben einholen, wecken wir das Interesse nachhaltig und es entsteht eine höhere Identifikation mit den Belmer Unternehmen und dem Thema Ausbildung. Zudem können fehlende Praktikumskontakte so ein Stück weit aufgefangen werden.“

Passend: Auszubildende vom Druckhaus Meinders & Elstermann werden die Broschüre später in Form bringen und können dadurch ihrerseits an einem spannenden und kreativen Praxisbeispiel für ihren Beruf lernen.

 

 

Zum Hintergrund des Projektes:

Kontaktbeschränkungen, fehlende Praktika und entfallene Berufsorientierungsangebote machen es den Jugendlichen in Zeiten der Pandemie schwer, eine Perspektive für die berufliche Zukunft zu finden. Schon im vergangenen Jahr wurden laut Bundesinstitut für Berufsbildung 57.600 Ausbildungsverträge weniger abgeschlossen als im Vorjahr – 2021 wird ein weiterer Rückgang erwartet.

In Belm hatte man sich daher die Frage gestellt: Wie bringt man den Nachwuchs Corona-konform und dennoch praxisnah mit den Ausbildungsbetrieben zusammen? Wie motiviert man, die eigene Zukunft zu gestalten, wenn gerade alles stillsteht?

Das Forum Belmer Unternehmen (FBU), die Oberschule Belm und die Servicestelle Schule-Wirtschaft der MaßArbeit hatten daraufhin digital ihre Köpfe zusammengesteckt und die Idee der Azubi-Broschüre entwickelt.

„Wir möchten alle Kräfte bündeln, um gerade in diesen herausfordernden Zeiten den Kontakt zwischen den Betrieben, der Schule, den Jugendlichen und ihren Eltern zu intensivieren“, so Belms Bürgermeister Viktor Hermeler zu dem besonderen Projekt.

 

Die Broschüre soll zunächst der Anfang verschiedener Aktionen sein, später sind fortführende Maßnahmen im Rahmen der Initiative geplant.

Zurück